Konzept

Kinder

Strahlende Intelligenz, sagte Freud, sei charakteristisch für Kinder in den Jahren vor der Schule. Nie ist die Neugier, die Lust am Forschen und die Offenheit für neue Erfahrungen, für "Welt- Wissen in einem umfassenden Sinn, größer als in dieser Zeit. Was sollte ein Kind in seinen ersten sieben Lebensjahren erlebt haben, können, wissen? Womit sollte es zumindest in Berührung gekommen sein?

Lust am Lernen als Bildungsvoraussetzung

Folgende Themen umfasst der Lernprozess in der Kindertagesstätte in Nienburg:

  • die Entwicklung muttersprachlichen Könnens im ganztägigen pädagogischen Prozess,
  • die erziehungswirksame Arbiet mit Kindern im Rahmen der Alltags- Kinderstruktur,
  • die besondere sprachliche Förderung jedes einzelnen Kindes,
  • die gesundheitsfördernde Gestaltung des Kindergartenlebens,
  • die Bekanntmachung der Kinder mit dem gesellschaftlichen Umfeld,
  • die Einführung und das Einfühlen - Lernen in der Natur und ihre Gefährdungen,
  • die Entwicklung elementarer mathematischer Vorstellungen,
  • die Gestaltung und Förderung ästhetisch- bildnerischer Fähigkeiten,
  • die moralisch/ sittliche/ religiöse Erziehung und
  • die gezielte Vorbereitung auf den Übergang in die Schule"

Zielsetzung für die pädagogische Arbeit in der Kita Nienburg

Kindertagesstätte

Die pädagogische Arbiet in der Kindertagesstätte in Nienburg basiert auf einem Menschenbild, dass das Kind als ein selbst bestimmtes und selbstständiges Wesen ansieht.

Die natürliche Neugier und die Kompetenzen, mit denen das Kind ausgestattet ist, ermöglichen ein eigenständiges Erkunden der Welt, um sich dabei Wissen anzueignen. Dazu ist das Kind auf die Hilfe und Unterstützung von Seiten der Erwachsenen angewiesen.Wenn Kinder als aktive Co- Konstrukteure von Wissen und Kultur und als Bürger mit Rechten, Pflichten und Möglichkeiten verstanden werden, setzt das eine respektvolle Haltung gegenüber dem Kind voraus.

In diesem Sinne wird Lernen als kooperative und kommunikative Aktivität verstanden, bei der das Kind aktiv, mit eigenen Ideen und Theorien mitwirkt. Das setzt einen professionellen pädagogischen Bezug voraus.

Wesentliches Ziel pädagogischer Aktivitäten in der Kindertagesstätte Nienburg ist deshalb die Förderung von Basiskompetenzen und Ressourcen, die das Kind dazu befähigen, Belastungen, Veränderungen oder Krisen zu meistern und positiv zu verwerten.

Sprachförderung und -therapie sind immanenter Bestandteil des Alltags für alle Kinder.

Die Freude an Fremdsprachen soll durch Einführung in die englische Sprache geweckt werden (vgl. Immersionsansatz).

Die Kinder sollen auf die Multilingualität des Alltagslebens vorbereitet werden.

Beschäftigung/ Lern- und Förderangebote

Lernangebote

Die Lernangebote werden während des Jahres zeitlich gestaffelt. Die Lernangebote sind altersgemäß der jeweiligen Konzentrationsfähigkeit der Kinder angepasst und beginnen bei ca. 25 Minuten. 

Die Zeit wird je nach Leistungsfähigkeit der Kinder bis auf 45 Minuten in der Vorschulgruppe verlängert und so den Anforderungen der Grundschule angepasst. 

Dauer der Lern- und Förderangebote (Altersentsprechend gestaffelt)

1. Lernangebot: 25 Minuten

2. Lernangebot: 20 Minauten

3. Lernangebot: 45 Minuten (Sport/Bewegungsspiel)

Sachgebiete und Anzahl der Beschäftigungen/ Lern- Förderangebote in einer Woche:

1 Muttersprache

1 individuelle Sprachförderung/ -trainig/ -therapie

1 Kinderliteratur

1 Bekanntmachen mit der Natur

2 Entwicklung elementarer mathematischer Vorstellungen/ Mengenlehre

1 Sport/ Psychomotorik

3 Bildnerisch- praktische und konstruktive Tätigkeiten und Betrachten von Bildkunstwerken

1 Musik/ Rhythmik

1 Bekanntmachen mit dem gesellschaftlichen Leben

Vorbereitung des Übergangs zur Grundschule

Da der Wechsel vom Kindergarten in die Schule mit besonderen Herausforderungen für die ganze Familie verbunden ist, müssen sowohl die Kinder als auch die Eltern auf diesen Übergang langfristig vorbereitet werden.

Eltern wie Kinder müssen sich an eine straffere Alltagsorganisation gewöhnen und flexiblere Bedürfnisse der Familie zurückstecken lernen.

Dem KiFöG entsprechend ist die Kindertagesstätte verpflichtet, mit der Grundschule zusammenzuarbeiten, um diesen Übergang in die Schule systematisch vorzubereiten.

Zielgruppen

Alterstruktur:

Die Angebote der Kindertagesstätte sind für Kinder im Alter von 0 - bis zum Eintritt in die Schule ausgerichtet.

Einzugsbereich: 

Die Angebote sind für Kinder der Stadt Nienburg und für Kinder aus anderen Orten, die englischsprachig aufwachsen sollen. Soweit freie Plätze vorhanden sind, können Kinder aus anderen Gemeinden aufgenommen werden. Dazu ist ein schriftlicher Antrag und die Zustimmung der Gemeinde, in der das Kind/ die Familie lebt, erforderlich. (KiFöG LSA)

Wie Kinder eine Sprache erlernen

Zweitspracherwerb

Die Vorgehensweise beim Zweitspracherwerb des Kindes folgt im Wesentlichen den Regeln des Erstspracherwerbs.

Es entspricht der Lernweise des Kindes, dass Sprache nicht als Selbstzweck gelernt wird. Sprache wird im Immersionsansatz täglich als Kommunikationsmittel und als soziales Bindeglied zwischen Menschen erfahren. Die "andere" Sprache ist gleichwertig mit der Muttersprache sie transportiert die Freuden, Sorgen, Bedürfnisse und Persönlichkeit der Sprecher. Durch sie bauen wir Bindungen zu Mitmenschen auf.

Immersionsansätze entsprechen diesem natürlichen Erwerbsprozess am ehesten. Dazu müssen sie längerfristig angelegt sein und klar über ein zeitlich begrenztes Projekt hinausgehen.

Für die Förderung von Zweisprachigkeit mit einem ganzheitlichen Menschenbild und Sprachkonzept eignen sich Immersionsprogramme nach dem one- person- one language- Ansatz mit möglichst ausgewogenem Anteil der Sprachen. Das hat sich auch in internationalen Vergleichen bestätigt.

Methoden des Spracherwerbs

englischsprachige Spiel- und Lernaktivitäten

Die Anwendung des Immersionsansatzes erfordert deutsch- und englischsprachige Spiel- und Lernaktivitäten. Dazu bedarf es der Mitwirkung von englischen Muttersprachlern, um den Kindern das "Eintauchen" in die englische Sprache zu ermöglichen.

Gemischtsprachige Begleitung ergibt sich, wenn die Erzieherinnen gemeinsam mit der Muttersprachlerin involviert sind, z.B. beim Frühstück. Es ist daher auch notwendig, dass die deutschsprachigen Erzieherinnen die englische Sprache  beherrschen (lernen).

Darüber hinaus wird Sprachförderung gezielt in Form von Puppen-, Rollen- oder Brettspielen und mit anderen Aktivitäten und Mitteln geplant.

Das erfordert eine Planung im Team, um sprachlich- kognitive Lernziele mit den allgemeinen Bildungszielen in Einklang zu bringen und Methoden zu überarbeiten.

Kindertageseinrichtungen verfügen über geradezu ideale Voraussetzungen, um Kindern die Chance einer zusätzlichen Sprache spielerisch, kindgerecht, ohne Überforderung oder Zwang, dafür aber mit viel Spaß zu eröffnen.